Im Rückblick gescheiter werden – Weichenstellungen, oder der lange Prozess zum Schulhaus Breite

Im Nachhinein ist man immer gescheiter! Obwohl wir bereits Ende 2013 die ‚Weichenstellung’ durch das Parlament (SHED-Vorlage zurück an die Baufachkommission) scharf kritisiert haben und das dringend benötigte Schulhaus heute noch nicht gebaut ist, sind wir nach dem Zwischenschritt der Abstimmung zweifelsohne selbst auch gescheiter geworden!
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Als Fazit unserer Einmischung in die politischen Angelegenheiten der Stadt Schaffhausen glauben wir die Gründe, weshalb dieser Prozess zu einer Vorlage Schulhaus Breite falsch gelaufen ist, zu kennen.
Zukünftige Prozesse müssen unserer Meinung nach zwingend als kontinuierlich ablaufendes Gesamtverfahren behördenverbindlich vorbereitet, geplant, begleitet und durchgeführt werden:
1. Alle Randbedingungen zu dem was man will – wie Nutzungsanforderungen, Baustandard und –qualität, Raumprogramm usw. – müssen von den beteiligten Referaten und der Baufachkommission breit ausdiskutiert und beschlossen werden. Dieser Vorlauf kann in einem Mandat oder allenfalls auch in Form einer Testplanung inkl. Kostenschätzung vorbereitet und erfasst werden.
2. Anschliessend wird das Gesamtpaket politisch abgesegnet. Alle wissen, was man für wie viel Geld bekommt und wie hoch der Projektierungskredit sein muss. Hier gilt es auch, die politischen Mehrheiten für das fachlich vertiefte Verfahren zu finden.
3. Diese klaren Grundlagen fliessen als Rahmenbedingungen in das Programm für den Projektwettbewerb ein. Das Instrument des Wettbewerbs fördert eine hochstehende Bauqualität in einem für den Besteller vorteilhaften – in dieser Art in keinem anderen Berufszweig praktizierten – Konkurrenzverfahren.
4. Eine kompetente Fachjury prüft die unterschiedlichen Lösungsansätze und bestimmt in einem wertvollen direkten Quervergleich das finale Siegerprojekt. Dabei wägt sie in ihrem Entscheid nicht nur die architektonischen, ästhetischen und städtebaulichen Kriterien, sondern ebenso die Aspekte der Baukonstruktion, der Oekologie und der Oekonomie hinsichtlich einer späteren Umsetzung und Nutzung gegeneinander ab. Sie hat es in der Hand, dem Besteller das bestqualifizierte Projekt zur Weiterbearbeitung und Umsetzung vorzulegen.
5. Wir sind überzeugt, dass die interessierte Schaffhauser Bevölkerung sich bisher und auch zukünftig sehr für schlanke, effiziente und dadurch auch kostengünstige Veränderungsprozesse interessiert. Zudem gewichtet sie Vorschläge mit nachvollziehbarer Bauqualität höher als oberflächlich konstruierte vordergründige Billiglösungen. Über allem aber schätzt sie eine transparente und inhaltliche vertiefte Information zur Entscheidungsfindung.
 
SCHARF kann diese Aufgabe zukünftig nicht mehr alleine übernehmen, dazu fehlen uns die nötigen Ressourcen. Wir werden jedoch nicht müde werden, die schon oft versprochene öffentliche Information bei den zuständigen Stellen auch zukünftig einzufordern.
Zudem erlauben wir uns, in den nächsten Veranstaltungen den Fokus konstruktiv auf die andernorts auch politisch bereits erprobten Weichenstellungen zur Handhabung effizienter Planungs- und Qualitätsprozesse zu legen. Auch wir müssen das Rad nicht neu erfinden, zudem führen erzwungene Weichenstellungen oft nicht sehr weit! (siehe Titelbild) … aber gescheiter werden können wir ja alle durchaus!
Sie helfen uns dabei, wenn sie uns unterstützen!
Vielen Dank
Für den Vorstand:
Christian Wäckerlin, Präsident SCHARF