Auch dieses Jahr übernimmt das Schaffhauser Architektur Forum diese wichtige Ausstellung für Schaffhausen. Wir freuen uns auf das Eröffnungs-Referat der Preisträgerin / des Preisträgers, welche / welcher am 24.8.2021 bekanntgegeben wird.
Eröffnung mit Referat von Valentin Bearth im Vortragssaal, Museum zu Allerheiligen: 31. August 2021, 18 Uhr
Anschliessend Apéro und Besichtigung der Ausstellung.
Ausstellung: Kreuzgang Museum zu Allerheiligen
Ausstellungsdauer: 1.9. – 14.9.2021
Die Publikation «Architekturpreis Beton 21» kann an der Vernissage beim gta Verlag bestellt werden.
Download: Einladung «Architekturpreis Beton 21»
Wir danken unseren Veranstaltungssponsoren!
ANSPRUCHSVOLLES ARCHITEKTURSCHAFFEN MIT BETON
Der traditionsreiche Architekturpreis BETON wird seit 1977 für beispielhaft gute Bauten aus Beton verliehen und zeichnet auch in der aktuellen Ausgabe ein eindrucksvolles Bild der Schweizer Betonarchitektur. Der mit 50’000 Franken dotierte Preis geht an Bearth & Deplazes Architekten für ihren Neubau des Unterhaltsstützpunktes Berninapass.
175 Eingaben wurden für den Architekturpreis Beton 21 eingereicht – erneut mehr als vor vier Jahren, was für die Jury unter dem Vorsitz von Elli Mosayebi eine grosse Herausforderung darstellte. Gerade weil das Niveau im klassischen Wettbewerb so hoch war, fiel die engere Auswahl, erst recht die Ausmarchung des Gewinners und der Auszeichnungen, besonders schwer. Zudem galt es zwischen sehr unterschiedlichen Bauten zu entscheiden.
Welche Kriterien sollten am stärksten gewichtet werden? Die Jury einigte sich auf fünf Punkte, die im Laufe der dreitägigen Besichtigung immer wieder vertieft und abgewogen werden mussten. Gesucht wurde insbesondere ein passender Umgang mit dem Ort, die Bedingtheit von architektonisch-räumlicher Konzeption und Tragwerk, das Ausreizen der Materialeigenschaften von Beton, eine hohe handwerkliche Ausführungsqualität und Nachhaltigkeit im umfassenden Sinn.
PreisträgerDas Siegerprojekt von Bearth & Deplazes Architekten, der Unterhaltsstützpunkt Berninapass, erfüllt diese Anforderungen in exemplarischer Weise. Der Bernina gehört zu den höchsten Alpenpässen der Schweiz. Unweit der Passhöhe galt es ein Betriebsgebäude zu errichten. Sichtbeton ist für das extreme Klima, die Nutzung und ein möglichst materialsparendes Tragwerk die logische Wahl. Ausgelegt ist der Werkhof für den Strassenunterhalt im Sommer und die Schneeräumung im Winter. Das Gebäude hat dank elementaren geometrischen Formen eine starke Beziehung zur Umgebung. Mehr noch – der Neubau ist eins mit der Landschaft. Dazu benötigten die Planer gerade einmal zwei Elemente: einen mit Beton ummantelten Siloturm und eine mit Rippen und Vordach verstärkte Mauer in Form eines Kreissegmentes. Alles wirkt einfach und selbstverständlich, entfaltet aber eine eindrückliche Wirkung. Die Jury war sich einig: Schöner lässt sich nicht illustrieren, wie Architektur mit einfachsten Mitteln einen gewöhnlichen Zweckbau nobilitieren kann.
Bezüge zu Schaffhausen: Liebe Schaffhauser Architektur-Interessierte
Am Dienstag, 24. August wurden an der ETH in Zürich die Schleier gelüftet und die Preisträger des Betonpreises 2020/21 bekannt gegeben. Wir in Schaffhausen freuen uns besonders, dass wir am 31. August im Rahmen unserer Ausstellung mit Valentin Bearth ein Vertreter aus dem Team des diesjährigen Preisträgers zu einem Referat begrüssen dürfen. Sein direkter Bezug zum Werkstoff Beton beginnt er in der Erinnerung an den Thaynger Architekten Walter Maria Förderer und endet vorläufig beim nun jurierten Siegerprojekt Unterhaltsstützpunkt Berninapass. Diese einzigartige Baute beweist beispielshaft, dass in der weitverbreiteten Bauaufgabe «Werkhof» nebst den Funktionen reiner Zweckbauten zwingend auch architektonische Qualitäten mitberücksichtigt werden müssen, wenn bei einem Resultat die schweizweit vermittelten Kriterien hochwertiger Baukultur erreicht werden sollen. Gerade auch deshalb freuen wir uns in Schaffhausen auf diesen wegweisenden Fachbeitrag.
Download: SHN, 3.9.2021: Beton21: Ein Werkhof am Berninapass als neues Wahrzeichen
Ökologiediskurs an der ZHAW Winterthur: WBK Ressourcenschonend und CO2-arm mit Beton bauen
Link zum Bericht: «Mit dem Universum verbunden»