Endlich: Turmbau auf dem Siblinger Randen

2Das 3-Säulen-Prinzip
Nach Irrungen und Wirrungen wird der neue Siblinger Randenturm derzeit gebaut. Anfangs November kann er offiziell eröffnet und für die Besteigung freigegeben werden.
Bei schönstem Herbstwetter besuchte SCHARF die Baustelle.
Die drei Träger aus Lärchenholz sind auf erstaunlich kleiner Fläche bereits fest im Boden verankert und fügen sich durch ihre sanfte Neigung in drei Richtungen perfekt in die Umgebung ein. Sie wirken wie natürlich gewachsene Bäume, stehen diskret, fast unsichtbar im Wald. Gleichzeitig aber doch stattlich und imposant. Diese Gegensätze zu vereinen, ist fast ein bisschen Kunst. Gelungen ist es Raoul Müller und Patrick Birri in Zusammenarbeit mit Holzbauingenieur Michael Hübscher. Der steht vor Ort und ist sichtlich angetan von diesem Projekt: Einen Turm baut man ja nicht alle Tage, das ist auch für seine Mitarbeiter etwas Spezielles.
Nachdem die 18.5 Meter langen und 4 Tonnen schweren Holzträger alle aufs Mal mit dem Langholztransporter in einer ziemlichen Aktion über den schmalen Waldweg transportiert wurden, wird nun das restliche Material mit dem Hübscher Holzbau „Shuttle“-Lieferwagen zur Baustelle gebracht. Die einzelnen Treppenabschnitte stehen schon bereit. Sie sind aus Gitterstahl, absichtlich engmaschig, um die Leute beim Auf- und Abstieg nicht durch zu viel „Durchsicht“ zu verunsichert. Alle Podeste, fünfeckige Holzplatten in Eisenrahmen, werden demnächst mit Metallverbindungsteilen an den Trägern befestigt. Sie sind, wie die oberste Plattform, mit einer rutsch- und wetterfesten Flüssigkunststoffbeschichtung versehen. Das bietet zwar keine direkte Sicht nach unten, erhöht aber auch hier das Sicherheitsgefühl, und man soll den Blick ja ohnehin in die Weite schweifen lassen.
Und das wird man können – und wie! Ein kleiner Ausflug mit der Hebebühne auf die Höhe, auf der sich bald die obersten Plattform befinden wird, und sogar noch ein bisschen höher, bietet einen kleinen Vorgeschmack auf das künftige Turm-Vergnügen. Sagenhaft der Blick über den Randen und den ganzen Klettgau. Schwindelerregend ist die Sicht von oben auf die drei Holzträger, die konisch nach unten verlaufen. Man kann sich gut vorstellen, dass die ganze Konstruktion am Ende wie ein Baumhaus wirken wird, ein 19 Meter hohes, mehrstöckiges, mitten im Wald…
… und zwei Wochen später präsentiert sich der Turm bereits mit den Plattformen und den Treppen. Eine stattliche Anzahl Wanderer hat an diesem Tag den Weg zum Turm unter die Füsse genommen und äussert sich begeistert: „Leicht, luftig, genial“, „Mal etwas anderes“, „Wird wirklich schön, wir sind begeistert“.
Den Verlauf der Bauarbeiten kann man via Web-Cam verfolgen.

3Der zukünftige Überblick
5Neuer Turm am alten Ort
4Funktion, Form, Konstruktion als architektonische Einheit

Mehr Informationen:

Veranstaltung: Turm: Funktion, Form, Konstruktion … Einheit und Einzelaspekte
Diskurs: Siblinger Randenturm – Grundlagen zur Meinungsbildung