SCHARF-Preview Siblinger Randenturm

Nicht ganz wie der Geissbock über die Teufelsbrücke, aber immerhin unter den Allersten, die den Turm vor der offiziellen Eröffnung besteigen durften, war ein gutes Dutzend Mitglieder des SCHARF.
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Wer schlau war, hatte Handschuhe und eine Kappe dabei an dem Abend, denn der Wind pfiff – sozusagen passend zur Gruppe – scharf. Tapfer wanderten die SCHARF-Mitglieder, die der exklusiven Einladung zur Preview gefolgt waren, zusammen mit Michael Hübscher und Siblingens Gemeinderätin Brigitte Greutmann zum neuen Randenturm. Und jedem, der ihn zum ersten Mal zwischen den Bäumen auftauchen sah, entschlüpfte ein begeistertes „Ah, wow, so guet!“ Die Turmträger, die mit ihrer Neigung die Form eines gewachsenen Baumes abstrahieren, und die spiralförmig angebrachten Treppen zu den Plattformen sind ja auch wirklich angewandte Kunst.
Michael Hübscher, Erbauer und Mit-Autor der Turmgestaltung, stieg allen voran hinauf zur obersten Plattform. Mit der beruhigenden Information, dass das Betonfundament unter der Splittschicht 60 cm stark ist, die Erdanker 12 m tief im Boden stecken, ein Träger inklusive Stahlteile 4.5 Tonnen wiegt und es 3 Blitzableiter gibt, genossen alle diesen ersten Aufstieg und die brilliante Aussicht. Mit einer Nutzlast von 3kN/m2 könnten 99 Personen auf dem Turm stehen. Die gestuften Sitzgelegenheiten zuoberst auf der Aussichtsplattform machen die Rundumsicht zur Bühnenszenerie und laden zum Verweilen. Leider nicht an dem Abend – es war schlicht zu kalt.
Deshalb wurden Hübschers Ausführungen kurzerhand zum Apéro ins Siblinger Randenhaus verlegt, wo Rieslingsuppe und Wildsauhäppchen beim Aufwärmen halfen. Nach einem kurzen geschichtlichen Exkurs über die verschiedenen Türme auf dem Randen, erläuterte uns Hübscher mit einigem Bildmaterial den Bau „seines“ Turms. So erfuhr man, dass 14 m3 Lärchenholz verbaut wurden. Ökologisch nachhaltig sei das Baumaterial, die CO2-Bilanz hervorragend. Überhaupt sei es eigentlich logisch, einen Holzturm zu bauen: Der Kanton Schaffhausen steht proportional zur Gesamtfläche bezüglich Wald an zweiter Stelle. Nur das Tessin hat noch mehr. Gefragt nach der Dauerhaftigkeit eines Holzturms, meinte Hübscher lachend: „So lange wie möglich!“. Es wurde darauf geachtet, dass das Wasser von den Podesten und hinter den Metallverbindungen gut ablaufen und das Holz immer wieder trocknen kann. Das sei essentiell für eine sehr lange Haltbarkeit. Einzig die Verzinkung der Metallteile habe eine beschränkte Lebensdauer: nach 40 Jahren muss sie erneuert werden. Vorerst kann nun aber die Gemeinde Siblingen ihren neuen Turm, der insgesamt 520’000 Franken gekostet hat, der Bevölkerung übergeben. Am 8. November ist es soweit. Den ganzen Tag finden verschiedene Feierlichkeiten statt.
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Mehr Informationen:

Bericht Schaffhauser Nachrichten, «Neuer Randenturm eingeweiht», 10.11.14
Bericht Schaffhauser Bock, «Was lange währt, wird endlich gut», 11.11.14
Bericht Schaffhauser Nachrichten, «Eine Pyramide die auf dem Kopf steht», 12.11.14