Rhybadichnorz angewandt – oder „Das Schweigen der Schwimmer“

kooni_lättlizieh kleinEin letztes Lättliziä in der Rhybadi.
Die Rhybadi ist weiterhin der einzige Ort am Rheinufer für den man mit guten Gründen die Rheinuferstrasse überqueren kann. Im bedeutensten Kastenbad der Schweiz ist die Saisoneröffnung Pfingstsamstag, am 23. Mai geplant.
Erinnern Sie sich an die hitzig-heftigen Diskussionen um die Sanierung der Rhybadi? Leserbriefe zuhauf wurden veröffentlicht, und jeder Schreiber war ein Experte. Vor allem die Sentimentalisten kämpften mit harten Bandagen für einen bedingungslosen Erhalt des Status quo in der Rhybadi. Drei Jahre ist’s her.
Bald wird es warm, die Rhybadi eröffnet am 23. Mai ihre Saison. Zum ersten Mal ohne den Lättli-Zwischenboden im Spitz. Denn der wurde im Dezember letzten Jahres kurzerhand entfernt. Ohne lange zu fragen. Man hat einen Aufschrei erwartet, aber erstaunlicherweise blieb es ganz still. Seltsam, denn immerhin ist mit der Demontage des Lättlibodens auch ein Nichtschwimmerbecken verloren gegangen – und genau die waren doch damals der Zankapfel. Zwar wurde nichts zugedeckt, aber Schwimmen lernen kann man da jetzt auch nicht mehr. Ganz zu schweigen vom berühmt-berüchtigten „Lättliziä“, dem Vergnügen, dem doch so manch einer sommerlang frönte. Damit ist auch Schluss.
Rhybadi-Afficionado der vordersten Front, Matthias Freivogel, winkte die eigenmächtige Tat des Bademeisters in einem Interview durch (siehe SN vom 17.12.14) und verwies auf das gesparte Geld. Das tut nun auch Simone Fedrizzi, Stabsleiterin im Baureferat (az vom 9.4.15): eine Sanierung des Bodens liege aus Kostengründen nicht drin und der Spitz liege ohnehin im Schwimmbereich.
Damit ist die Sache wohl gegessen, äh, den Rhein hinunter gespült.