Das Strickmaschinenareal in Schaffhausen

Das Strickmaschinenareal in Schaffhausen, gestern, früher, heute, oder… was wäre wenn?
Das S AM Schweizerisches Architekturmuseum zeigt vom 25. November 2023 bis 5. Mai 2024 die Ausstellung ‹Was wäre wenn – Ungebaute Architektur in der Schweiz›.

SCHARF beteiligt sich mit einer 3-stufigen Analyse über das ehemalige Strickmaschinenareal an der Ausstellung und organisiert dazu am Samstag, 2. März einen Stadtspaziergang in Schaffhausen vor Ort. Die Analyse greift den damaligen Ideenwettbewerb von 1984 auf, erwähnt die Aufgabe, die ersten drei rangierten Projekte und recherchiert nach, wieso die damaligen Vorschläge schubladisiert blieben. Der nichtrangierte Wettbewerbsbeitrag ‹Scafhusia› von Team Luigi Snozzi und Bruno Jenni blieb trotz Kritik als Städtebauliches Zeichen damals so klar, dass im Volksmund der heutige Bau an dieser Stelle immer noch „Colosseum“ genannt wird, obwohl niemand mehr weiss, wie diese Metapher begründet ist.

Die Ausstellung in Basel würdigt Projekte vom Team Snozzi ausführlich. In einem zweiten – in direkter Tischnachbarschaft präsentierten – Beitrag vom Architekturforum Thun wird dem interessierten Besucher in einem direkten Vergleich seine städtebauliche Entwurfssprache vermittelt. Selten wagen Teams in Wettbewerbsbeiträgen solch mutige und radikale Lösungsvorschläge für die Stadt, wie es das Team um Luigi Snozzi jeweils regelmässig erarbeitete, aber damit selten Preise gewannen. Vielleicht waren sie – gerade wegen ihrer Radikalität – ihrer Zeit weit voraus? Was wäre, wenn… oder, wie würde Snozzis Vorschlag – damals an dieser Stelle umgesetzt – heute im südlichen Stadtgefüge zwischen Stadtbibliothek und Brückenkopf funktionieren und wie würde das Schaffhauser Original-Colosseum heute räumliche in Erscheinung treten?

Wir recherchierten nach und bearbeiteten den Wettbewerbsperimeter zwischen dem Münster und der Schifflände in drei Zeitfenstern. Ausgehend vom Zeitfenster der 1980er-Jahre im Vorfeld des Ideenwettbewerbs zum ehemaligen Strickmaschinenareal, analysierten wir Bilder die den damaligen Kontext aus verschiedenen Standorten aus fokussieren. Sie sind im Leporello „gestern“ erfasst. Von diesem Erscheinungsbild der damaligen Stadt zeigen wir im Leporello „früher“ – in der Zeit zurückliegend – historische Stadtveduten. Im dritten Leporello „heute“ schliessen wir den Bogen zum Jetzt. Die drei Leporellos mit je 15 Bilder lassen sich in der analogen Präsentation für den Ausstellungstisch im S AM in Basel, nebst ihrer spezifischen Bildabfolge auch entsprechend quer, zwischen „früher“, „gestern“ und „heute“ lesen. Diese Möglichkeit bieten wir Ihnen hier auch in einer digitalen Anordnung. Dieser Vorteil lässt sich praktikabel auch unterwegs einsetzen, wenn Sie die Standorte der abgebildeten Orte aufsuchen und unter Beizug der eingefügten Texte – sich in die verschiedenen Zeitfenster einlassen, verschaffen Sie sich ihr Verständnis und eine Vorstellung über die südliche Stadt Schaffhausen im steten Wandel der Zeit.

↓ … früher ↓

↓ … gestern ↓

↓ … heute ↓

Wir wünschen Ihnen anschauliche Vertiefung.
> Besuch der Ausstellung im S AM Basel bis 5. Mai 2024
> Am 2. März 2024 findet ein Stadtspaziergang als Rahmenveranstaltung statt → Zur Einladung