Timo Bauer ist ein junger Schaffhauser Architekt. Er hat eine Lehre als Hochbauzeichner abgeschlossen und im Anschluss ein Architekturstudium an der FH Winterthur und der ETH Zürich verfolgt. Ihm ging es darum, auf Bildebene Inhalte zu produzieren. In einem Semesteraustausch in England kam sein Interesse an Industrie- und Infrastrukturarealen auf, als er an einem Projekt in Essex arbeitete. Seine Masterarbeit am Lehrstuhl von Alexandre Theriot zum Rangierbahnhof Spreitenbach wurde mit dem SIA Masterpreis anerkannt.
Thema: Hybridisierung Rangierbahnhof Spreitenbach
Zu Gast: Timo Bauer
Moderation: Christian Wäckerlin
Protokoll: Ella Esslinger
Veranstaltungsbilder: Piere Néma
1 Film
Das Thema weist eine hohe Komplexität auf, daher wurden verschiedene Medien der Vermittlung genutzt, um es zugänglich zu machen. Der Film dient hierbei als Einstieg. Eine Nüchterne Stimme erläutert anhand von Schema, Planzeichnungen, eigenen Aufnahmen, Found Footage und Archivmaterial die Thematik

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2 Ausstellungsansichten
Ausstellungsansichten der Schlussabgabe im HIL Gebäude an der ETH Hönggerberg. Fotografien, Modelle, Zeichnungen (weiss auf schwarz)

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3 historisches Bildmaterial, Luftbild
Diskussion über die Grossmasstäblichkeit des Projekts. Was ist eine industrielle Umnutzung? In der 12-wöchigen Masterarbeit ging es darum Spreitenbach’s Infrastruktur zu untersuchen.
Die Infrastruktur in der Schweiz ist oftmals zentrales Thema, denn Besiedlung und Infrastruktur liegen nah aneinander. Das Limmattal ist einer der bedeuteten Siedlungräume. Insbesondere am Rangierbahnhof spürt man das Wachstum der Schweiz. Es stelle sich die Frage, wie die Bevölkerung näher an die Anlagen herankommt. Es entsteht eine Abhängigkeit, aber wie kann gleichzeitig Komfort bestehen?

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4 Photos des Areals: Akteure
Die Fotografien zeigen die Akteure vor Ort. Tivoli und der Rangierbahnhof.

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5 Photos des Areals: Kontraste
Ab 1950 wurde Spreitenbach zu einem Experimentierfeld für Architektur, Städtebau und Konsumkultur. Diese Entwicklung verdankt Spreitenbach seiner verkehrsgünstigen Lage an der Autobahn, den erschwinglichen Bodenpreisen und dem fortschrittlichen Zonenplan von Klaus Scheifele, der auf der Charta von Athen basiert.
Im Hintergrund ist der erste Schweizer Ikea zu sehen. Der Ursprung von Spreitenbach liegt aber eigentlich in der Landwirtschaft.

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6 Photos des Areals: Transportnutzung
Beladen und Transport von Produkten der Genusswerkstatt

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7 Grossmasstäblicher Übersichtsplan
Als gut erschlossenes Gebiet in der Agglomeration Zürich steht das Limmattal derzeit unter starkem Entwicklungsdruck. Gemäss dem Siedlungsentwicklungsplan wird bis 2040 ein Bevölkerungswachstum von dreissigtausend Einwohnern und achtzehntausend zusätzlichen Arbeitskräften erwartet, was eine Zunahme der benötigten Ressourcen, der Versorgung und des Ausbaus des öffentlichen Verkehrs bedeutet. Die neu erschlossenen Flächen für den Wohnungsbau sind nahezu ausgeschöpft.
Die klare Zonierung von Spreitenbach in die Funktionen Dorf, Wohnen, Arbeiten, Landwirtschaft und Gewerbe nach dem Prinzip der Modernität stösst an ihre Kapazitätsgrenzen.
Besonderes eindrücklich ist die Gegenüberstellung das Gleisfeld Spreitenbach mit dem Gleisfeld am Hauptbahnhof Zürich

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8 Übersicht der Verkehrsachsen
“Im Transit”, Das Gleisfeld als überdimensionierte Sortieranlage.

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9 Energie und Rangierprozesse
Versorgungsstrang: Als Standortkanton von Grosskraftwerken und als Grenzkanton mit Anschluss an das europäische Hochspannungsnetz verfügt der Kanton Aargau über ein umfangreiches Netz von Hochspannungsleitungen im Bereich der regionalen, nationalen und internationalen Energieversorgung.

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10 Implementation
Der Eingriff befindet sich über dem bestehenden Gleisfeld. Die Struktur wird in erster Linie zur Erzeugung von Prozesswärme für die nahe gelegene Industrie und von Strom genutzt. Die Intervention profitiert von der bestehenden Infrastruktur vor Ort, wie dem Unterwerk, dem Dorfbach und dem SBB-Stromtransformator, sowie dem Projekt rbl+2 als Quelle für Frischwasser und Warmwasser.

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11 grosser Plan vom Gleisfeld
Der Rangierbahnhof hat eine Daseinsberechtigung, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Güterverkehrs. Aber es darf auch Wandel im Rangierbahnhof geben, die Fläche kann sich verändern.
Eine Art “Extraprogramm”, das dem strengen System dazugegeben wird. Eine Art “Resistenz” mit einem nahbaren Nutzen für Bevölkerung.
Die grundsätzliche Systematik sind vier Gleise, dann ein grösserer Abstand. Beim Raster handelt es sich um die Dimensionen von 19 x 60 m. Also eine Rationalität, die es schon gibt. Es soll eine Überlagerung mit einem neuen System entstehen, aber wie kann man diese in das besehende integrieren?

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12 Städtebauliche Form
Es entstehen “skizzengeschuldete Störaussetzer”. Die Logik für die Intervention ist aus dem bestehenden Raster entstanden. Die Intervention thematisiert die hohe Energie vor Ort und eine mögliche Umwandlung. Es soll eine neue Energieinfrastruktur auf die neue Struktur drübergelegt werden. Frage: Ist das Bauen im Bestand auf einem hohen technischen Standard?

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13 Projektplan, Grundriss
Aufbau auf bestehendes Raster, Unterbrüche im 19 x 30m Raster, Der Teppich wird punktuell von verschiedenen Funktionen unterbrochen, wie beispielsweise dem Algebiowerk.
Wie können diese Funktionen in den Bahnhof integriert werden, wie kann auch eine Öffentlichkeit dazu eingeladen werden und nicht nur isoliert für sich funktionieren? Abneigung o. Zuspruch der Bevölkerung? Denn unter dem Programm liegen weiterhin Gleise.

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14 Visualisierungen: Digitale Bilder
Visualisierungen haben eine Wichtigkeit im Projekt. Was ist das für eine Architektur die Infrastruktur beherbergt? Wie kann diese vermittelt werden?

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15 Illustrative Schnitte
Verschiedene Szenarien zeigen die Wandelbarkeit der verschiedenen Strukturen, den Masstab, und den Bezug zum Mensch.
Einschub Landschaft: Die Wägen, die über die Gleise fahren sind international. Wildpflanzen, die eigentlich woanders Wachsen, werden somit importiert. Es entsteht ein besondres Klima.

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16 Schnitt links heute, rechts Zukunft
Schnitt Biogas Anlage. Ästhetische Freiheit mit Bezügen aus der Forschung. Visualisierte Konstruktionen, Die Visualisierungen zeigen nicht ein Projekt von morgen, sondern eher “übermorgen”, ein Zeitlicher Sprung, in dem noch nicht alles geklärt sein muss.

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17 Rendering
Blickbezüge, Laufgalerien

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18 Rendering
Gibt es Feedback? Es herrscht eine Betrieblickeit, das Publikum kann dieser zuschauen. Einen Raum für Allgemeinheit schaffen, um zu zeigen was von statten geht?
Reaktion der SBB? Eher dagegen, Gefahr, Sabotage

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19 Erschliessung
Primär, sekundär, und tertiär (Kranbahnen), dazwischen liegen Vegetationsstreifen.

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20 Darstellung von den 5 anderen Rangierbahnhöfen in der Schweiz
“Fossilienhafte” Formen. Form, die über die Funktion definiert ist.

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21 Funktionsdiagramm
Zusammenhänge von: Solaranlage, Algenfarm, Dorfpark


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22 Energiekarte
Grossabnehmer von Energie, Identifikation von 2 Nutzern

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23 Bilder von dem Dorfpark in Kombination mit den industriellen Anlage
Techno-natürliche Landschaft, Entstehung eines ganz spezifischen Landschaftsraum.

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24 Ausstellungsansicht, Planwelt, Bildwelt am Boden

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25 Reisen nach London und Japan

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26 Reisen nach London und Japan

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27 Zeichnungen

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28 Zeichnungen

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29 Zeichnungen